Silber, Bronze und Platz 5 bei der Karate1 Youth League in Poreč
Fürth/Poreč (Kroatien) – Zur dritten Karate1 Youth League im Jahr 2024 traf sich der internationale Karatenachwuchs vom 27. bis 30. Juni in Poreč (Kroatien). Mit 3.330 Starterinnen und Startern aus 70 Nationen zählte dieser mehrtägige Wettkampf bislang zu den größten Youth-League Veranstaltungen im Jahr 2024. Das Turnier diente als Qualifikations- und Sichtungsmaßnahme für die Weltmeisterschaften der Jugend, Junioren und U21, die im Zeitraum 09. bis 13. Oktober in Jesolo/Venedig/Italien stattfinden wird.
Die Karate1 Youth League hat nach der Welt- und Europameisterschaft den höchsten Stellenwert im Bereich der Jugend und jungen Erwachsenen des Karatesports der World Karate Federation (WKF). Darüber hinaus zählen die Teilnahme und das Ergebnis bei dieser Turnierserie für die Weltrangliste. Für die Sportler*innen ist die Teilnahme außerdem eine sehr wichtige Gelegenheit, sich auf internationaler Bühne zu präsentieren.
Der Bundeskader des Deutschen Karateverbandes sowie der Landeskader des Bayerischen Karatebundes hatten eine Auswahl potenzieller Medaillenaspiranten*innen nominiert, um in Poreč ihr Können unter Beweis zu stellen. Zu diesen Nominierten zählten auch drei Fürther Mädels: Nastya und Livia, die von Bundestrainer Noah Bitsch über den Bundeskader gemeldet wurden, sowie Beata, die über den Landeskader nominiert worden war.
Nastya startete bei ihrer dritten U21-Youth-League in der Kategorie „U21 Kumite weiblich -61 kg“. Das Starterfeld war mit 39 Athletinnen aus 25 Ländern stark besetzt und wurde in vier Pools aufgeteilt. Nach einem Freilos in Runde 1 setzte Nastya in Runde 2 mit einem vorzeitigem 10:0 Erfolg gegen Fridriksottir (Island) ein deutliches Zeichen an ihre Konkurrentinnen. In Runde 2 wurde die Siegesserie mit 3:2 gegen Criou (Polen) und im Viertelfinale gegen Vaczy (Slowakei) mit 5:3 fortgesetzt. Im Halbfinale setzte Nastya ihre geballte Offensiv-Power fort und zog mit einem dominanten 4:0 Sieg ins abendliche Finale ein. 22:5 Wertungs-Punkte hatten für die deutsche U21-Meisterin vor dem Kampf um die Goldmedaille gegen Sipovic (Bosnien-Herzegowina) zu Buche gestanden. Eine grandiose Bilanz, die dazu führte, dass Nastya ihren bislang größten Erfolg auf der Youth-League-Tour im U21-Bereich feiern wird. Dass es für Nastya an diesem Anend noch nicht zum ganz großen Coup reichte, lag an der Bosnierin, die das Finale denkbar knapp mit 3:2 zu ihren Gunsten entscheiden konnte.
Beata startete in der Kategorie „Junior Kumite weiblich -59 kg“. Das Starterfeld dieser Kategorie war mit 96 Athletinnen aus 34 Ländern „ausgebucht“ und in acht Pools aufgeteilt. Nach anfänglichem Freilos stand Beata anschließend der Leistung von Nastya in nichts nach und gewann ihre ersten beiden Runden souverän mit 4:0 gegen Dabin (Slowakei) und 2:1 gegen Beslija (Kroatien). Im Viertelfinale fegte Beata ihre Gegnerin aus Taipeh mit 6:0 von der Tatami. Im Halbfinale wartete (wie bereits in A Coruña) die Weltranglistenerste Yvon aus Frankreich. Dieses Mal machte es Beata der Französin nicht so einfach und hielt bis zum Ende der Kampfzeit ein 0:0. Bei dem dadurch erforderlich gewordenen Kampfrichterentscheid (Hantei) hatte Beata leider mit 2:3 denkbar knapp das Nachsehen. Ihre Stärke stellte Beata dann aber noch einmal im Kampf um Platz drei unter Beweis, den sie mit einem souveränen 9:0-Erfolg über Makarenko (Ukraine) beendete.
Letzte Fürther Starterin war Livia in der Kategorie „Cadet Kumite weiblich -54 kg“. Das Starterfeld dieser Kategorie war mit 96 Athletinnen aus 24 Ländern ebenfalls „ausgebucht“ und auch in acht Pools aufgeteilt. Nach einem Freilos in Runde 1 konnte Livia ihre erste Begegnung (Runde 2) souverän mit 2:0 gegen Kutnikova (Slowakei) gewinnen. In der 3. Runde gegen die spätere Goldmedaillengewinnerin Boyadzehieva (Bulgarien) führte Livia bis eine Sekunde vor Ende der Kampfzeit mit 2:1 und Senshu. Durch eine kleine taktische Unachtsamkeit musste sie sich jedoch in letzter Sekunde durch einen Fußtreffer zum Kopf mit 2:4 geschlagen geben. Der anschließende Weg über die Trostrunde führte Livia nach Siegen gegen Georgiou aus Zypern (3:0), Mileta aus Kroatien (4:2) und Kecap aus Serbien (1:0) bis ins kleine Finale. Die zusätzlichen Kämpfe in der Trostrunde und die Hitze in der Halle hatten Livia jedoch am Ende so zugesetzt, dass sie sich beim Kampf um die Bronzemedaille der Ukrainerin Marchenko geschlagen geben musste. Der aus der Niederlage resultierende 5. Platz war für Livia allerdings der bislang größte Erfolg in der K1 Youth-League Turnierserie.
Alle drei Fürther Mädels haben weitere Wettkampferfahrung gegen international startende Kontrahentinnen sowie wichtige Punkte für das Ranking für die im Oktober 2024 stattfindende Weltmeisterschaft der Jugend, Junioren und U21 in Venedig sammeln können. Nach derzeitigem Stand des Rankings werden wohl Nastya (U21), Beata (U18) sowie Livia (U16) bei der Weltmeisterschaft nominiert.
Wer gerne das Teilnehmerfeld und alle Begegnungen des Turniers im Detail nachlesen möchte, der findet hier den Link.