20.04.2023

Karl-Heinz Conrad verstorben

Der erste 1. Vorsitzende des LAC Quelle Fürth, Karl-Heinz Conrad verstarb am 10.04.2023 im Alter von 87 Jahren an seinem letzten Wohnort Worms.

Der 1936 in Berlin geborene Conrad kam 1967 beruflich nach Fürth und fand Kontakt zur Läuferszene bei den 60ern. Sehr schnell fand der eloquente und redegewandte Diplom Betriebswirt Zugang zu den damaligen Machern Hans Maisch und Reiner Faika. Beide entdeckten die Persönlichkeit und das Organisationstalent von ihm und so schnell schaute Karl-Heinz gar nicht und er wurde am 10.11.1969 zum 1. Vorsitzenden des neu gegründeten LAC Quelle gewählt.

Conrad führte und erlebte den LAC in seinen Anfangsjahren von 0 auf 100, sozusagen vom „Dorfsportfest“ zum Olympiasieg Bernd Kannenbergs in 3 Jahren. Der Geschäftsführer der WBG Fürth sprach mit Gustav Schickedanz über die weitere Unterstützung der Quelle für den Verein und begeisterte den „Gustav“ für die Leichtathletik.

Viele Vorstandssitzungen in den Geschäftsräumen der WBG auf der Hardhöhe erlebten wir, mit Diskussionen über Staffelbesetzungen, Trainingslager, Neuzugänge oder Ernährungskostenzuschüsse. Bei diesen Sitzungen trafen die unterschiedlichsten Charaktere aufeinander und es ging oft laut und hoch her.

Sportlich war Conrad immer mitten drin, auch wenn er immer behauptete „vom Sport habe ich überhaupt keine Ahnung“. Vor allem die Geher um Kannenberg, Meier und Schwarz hatten es ihm angetan und in kürzester Zeit wurde er zum Fachmann der Jungs, die mit beiden Beinen auf dem Boden blieben. Er kannte alle Geherstrecken in Deutschland, auch wenn er aus Eschborn wegen fehlendem Orientierungssinn schon mal einen „etwas“ weiteren Weg nach Hause fuhr.

Für seine Athleten tat er immer fast alles. Er initiierte damals die erste Läuferwohnung, im Wortschatz der 1960er Jahre „Kommune“ genannt, in der Kaiserstraße 1. Conrad war federführend am Bau der ersten Kunststoffbahn in Dambach, indem er Gustav Schickedanz bat die Kosten dafür zu übernehmen. Er war als 1. Vorsitzender Mitinitiator an den ersten großen Wettkämpfen in Fürth, den internationalen Sportfesten oder den Länderkämpfen der Marathonläufer und Geher.

Nachdem er den Job beim LAC 1978 aufgab kümmerte er sich „nur“ noch um seinen Beruf und die Familie. Im Stadtwald traf man ihn immer wieder als engagierten Walker, der dort jeden Baum und Strauch kannte. Leider erblindete er in den Letzten Jahren fast völlig, so dass ihm auch die Ausflüge in die Natur immer schwerer fielen.

Lieber Karl-Heinz, der LAC, speziell die alten Haudegen aus deiner Zeit, werden sich immer an dich erinnern.

Alles Gute Karl-Heinz
Bertram Böhm  

 

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